Stark gefährdeter Schimpanse geboren

Überraschung: Vom Aussterben bedrohter Schimpanse in Beekse Bergen geboren

In Beekse Bergen ist ein westafrikanischer Schimpanse geboren worden. Das Geschlecht des Neugeborenen ist noch nicht bekannt. Der Mutter und dem Jungtier geht es gut.

Die Pfleger des Safariparks waren sich nicht sicher, ob Mutter Nadine schwanger war, da die letzten Schwangerschaftstests negativ ausfielen, nachdem sie zuvor positiv ausgefallen waren. Bei Menschenaffen werden die gleichen Schwangerschaftstests verwendet wie bei Menschen.

Tierpflegerin Judith van der Loo: "Wir hatten natürlich einen Verdacht, weil wir bei Nadine mehrere Begattungen gesehen haben und sie in den letzten Wochen immer dicker wurde. Insgeheim haben wir also in Betracht gezogen, dass sie trächtig sein könnte, trotz der negativen Testergebnisse. Wenn wir dann anfangen zu rechnen, würde die Geburt im November stattfinden. Alles in allem war es also eine Überraschung, dass das Kleine plötzlich im Oktober da war!"

Die Tochter bei allem

Der kleine Schimpanse kam am frühen Dienstagmorgen, 24. Oktober, im Beisein der Gruppe auf die Welt. Van der Loo: "Wir hatten bereits am Montag bemerkt, dass die Mutter sich immer mehr ausruhte und Schleim verlor. Deshalb haben wir beschlossen, die Schimpansengruppe ins Haus zu holen. Es bedeutet für die Mutter eine Menge Stress, wenn sie getrennt ist. Es kann auch zu Panik unter den anderen Schimpansen führen, wenn plötzlich ein Kleines da ist. Außerdem ist ein solcher Moment auch für die jüngere Generation in der Gruppe unglaublich wichtig: Sie lernt viel dabei. Die ältere Tochter von Nadine ist bei allem dabei. Sie ist so neugierig!"

Wer der Vater ist, ist noch unbekannt. "Die Männchen der Gruppe haben sich alle mit Nadine gepaart, und da nicht bekannt ist, wer der Vater ist, werden sie sich von Natur aus nie vollständig um die Jungen kümmern: Sie tun alle etwas. Wir werden die DNA aber testen lassen, denn sie ist eine wichtige Information für das Managementprogramm", so der Pfleger.

Bedrohungen

Das europäische Managementprogramm gewährleistet eine genetisch gesunde Reservepopulation von Schimpansen in Zoos. In freier Wildbahn sind Schimpansen zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Die Wälder, in denen die Tiere leben, werden hauptsächlich für die Landwirtschaft, aber auch für den Bergbau abgeholzt.

Außerdem wird die Art auch gefangen, um sie als Haustiere zu halten. Und Schimpansen werden auch wegen ihres Fleisches gejagt, das als Bushmeat bekannt ist. Obwohl Buschfleisch illegal ist, gilt es als Luxusdelikatesse.

Jane-Goodall-Institut

Über die Wildlife Foundation unterstützt Beekse Bergen das Jane Goodall Institute. Diese Organisation widmet sich der Forschung, Bildung, dem Wohlergehen und dem Naturschutz von Menschenaffen, vor allem von Schimpansen.

Das Institut nimmt elternlose oder gewilderte Schimpansen auf, setzt Anti-Wilderer-Einheiten ein, bildet Ranger aus und informiert und schult die lokale Bevölkerung über den Schutz bedrohter Wildtiere. Außerdem unterstützt das Institut Gemeinschaftsprojekte für nachhaltige Landwirtschaft.

Weißes Haarbüschel

Die ersten vier Lebensjahre eines Schimpansen sind daran zu erkennen, dass er ein weißes Haarbüschel oberhalb des Gesäßes hat. Van der Loo: "Das weiße Büschel ist eigentlich eine Art Joker für die Jungtiere: Es dient als Signal für die anderen Gruppenmitglieder, dass sie Unfug machen dürfen und damit durchkommen." Sobald das Büschel verschwindet, werden die Tiere erwachsen und die Privilegien erlöschen.

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