Przewalski-Pferd in den Beekse Bergen zur Wiederauswilderung abgegeben

Ein Przewalski-Pferd hat Beekse Bergen verlassen, um in die Wildnis entlassen zu werden. Dank der Zusammenarbeit mit europäischen Zoos wird die ursprünglich in freier Wildbahn ausgestorbene Art in den Grasebenen Kasachstans wieder angesiedelt werden.

Przewalski-Pferde kamen ursprünglich in den Grasebenen der Mongolei, Chinas und Kasachstans vor. Die Art ist in freier Wildbahn aufgrund von Jagd und Verlust des Lebensraums ausgestorben. Przewalski-Pferde waren nur in Zoos zu finden. Dank der Zusammenarbeit europäischer Zoos ist es nun möglich, die Populationen wieder in die freie Wildbahn zu entlassen.

Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts in Kasachstan werden in diesem Jahr acht Pferde in das vorgesehene Gebiet entlassen. Ziel ist es, dort eine Herde von 35 Pferden anzusiedeln.

Die Stute aus Beekse Bergen wurde aus mehreren Gründen ausgewählt. Kurator Lars Versteege: "Das Pferd wurde ausgewählt, weil es jung und erwachsen ist und sich gegen die anderen Pferde behaupten kann. Wir haben uns auch die Gene des Tieres angeschaut, und sie sind perfekt für die Zucht in Kasachstan."

Zusammenarbeit
Für fast jede Tierart gibt es ein eigenes europäisches Managementprogramm, ein so genanntes EEP. Die Koordination eines EEP liegt bei einem europäischen Zoo, in diesem Fall dem Prager Zoo. Der Koordinator verwaltet alle Informationen über die Art und gibt Empfehlungen für den Austausch einzelner Pferde mit dem Ziel einer gesunden Reservepopulation in Zoos. Wenn es möglich ist, Tiere in die freie Wildbahn zu entlassen, bestimmt der Koordinator auch, welche Tiere dies sein werden.

Der Koordinator hat eine Auswahl von genetisch interessanten Pferden getroffen. Im Tiergarten Berlin werden diese Tiere derzeit gesammelt und vorgestellt, danach wird die Gruppe die Reise nach Kasachstan antreten. Versteege: "Ohne die Zusammenarbeit der europäischen Zoos wären solche Auswilderungen nicht möglich."

Biologische Vielfalt
Tiere in Zoos dienen als Reservepopulationen. Wenn eine Art in ihrem natürlichen Lebensraum ausstirbt, werden diese Tiere noch erhalten. Sobald es die Umstände erlauben, werden die Tiere in die freie Wildbahn entlassen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Lebensraum absolut sicher und groß genug ist, um eine gesunde Population zu ernähren und zu beherbergen. "Das geschieht nur sehr sporadisch", sagt Versteege. "Deshalb ist es etwas Besonderes, dass es im Fall dieser Przewalski-Pferde gelungen ist."

Die Freilassung der Pferde in Kasachstan wird sich sehr positiv auf die Artenvielfalt der Natur in diesem Gebiet auswirken. Versteege: "Große Weidetiere sind als Waldwächter bekannt. Das Weiden dieser Pferde verhindert, dass das Grasland zu Heideland wird und düngt den Boden. Und stellen Sie sich vor: Ein Pferd läuft über die Ebene, ein Insekt springt auf und ein Vogel hat wieder sein Futter. Es ist natürlich fantastisch, dass Beekse Bergen mit einem genetisch gesunden Przewalski-Pferd seinen Beitrag für die Artenvielfalt dieses Landes leistet."

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